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Montag, 31. Oktober 2016

Und dann war da diese Sache mit der Hochsensibilität [Kurztext]



Und dann war da diese Sache mit der Hochsensibilität 



Sie war müde und trotzdem aufgeputscht. Eine lange, schlaflose Nacht voll von hektischer Aktivität lag hinter ihr. In einem schieren Kraftakt, wie es ihr schien, hatte sie ihr neues Blog zu einem lang bekannten Thema auf die Beine gestellt. Hinter ihrer Stirn arbeitete es pochend, als ob kleine Duracellhäschen auf tausende kleine Trommeln schlügen und das Herz schlug auch viel zu schnell. 

Gesund war das sicher nicht. Sie wußte das und dennoch konnte sie sich noch nicht runterfahren. 

Ihre Gedanken schweiften zu der Entdeckung vor einigen Tagen ab: Durch Zufall war sie bei Twitter auf den Hashtag #HSP gestoßen. 
Sie hatte schnell gewusst, das der Zufallsfund ne große Sache für sie war, daß er eigentlich auch wenig zufällig war. Wenn es nicht für sie sogar DIE große Entdeckung überhaupt war. Jedenfalls, was eine bestimmte tiefere Erkenntnis über ihr Leben anbelangte. 

HSP = das bedeutete HochSensiblePerson oder HochSensitivePerson

Sie war eine dieser hochsensiblen Menschen. Müde rieb sie sich die Stirn. "Ja, das machte Sinn.." dachte sie. Es erklärte eine Menge. 

Es erklärte die Überreizung der Sinne, die sie oft erlebt hatte. In deren Folge es im Kopf "zu voll wurde", wie sie es für sich formulierte. 

Schmerzende Augen, überreizte Geschmacksnerven, übersensible Geruchsnerven und vor Lärm "blutende Ohren", konstatierte sie für sich, zählten zu den Erkennungsmerkmalen eines akuten Zustandes von "Zuviel" oder anders formuliert: eines "Overloades". 

Ihre Sinne nahmen derart viele Zwischentöne und Abstufungen wahr, das ihr Gehirn oft wie ein Turbo auf Hochleistung lief, während es versuchte die riesige Datenflut, die ununterbrochen auf es einprasselte, gewuppt und verarbeitet zu bekommen. 

Einzelne Geräusche konnten in bestimmten Situationen zu Kaskaden werden, die rollend durch ihre Gehörgänge tobten und sich dabei laut tonmalerisch in den Gängen austobten, wie eine Funken stiebende Naturgewalt. 

Unterscheidbar in viele kleine Einzeltöne, als splitte sich ein dicker Ast an seinen Enden in vielerlei kleinteiligem und feinem Geäst auf. 

Mit den Gerüchen verhielt es sich oft ähnlich, wie mit den Geräuschen und auch in Punkto Geschmackssinn boten die Sinne manchmal soviel geballte Empfindsamkeit auf, dass das Essen zu einem besonderen Erlebnis werden konnte, dabei konsequenter Weise aber nicht immer zu einer angenehmen Erfahrung führte.  

Es war nicht an jedem Tag gleich und es gab Tage, an denen die Empfindlichkeit besonders fühlbar auffällig wurde. Ein Parfumgeruch, der sich aufdringlich reizend auf die Geruchsnerven legte, konnte sie in seiner Intensität schonmal stark aus dem Gleichgewicht bringen, so daß ihr nach Flucht und dem abschütteln des Geruchs zumute war. 

Vielfach erlebte sie Situationen, in denen sie die Menschen untereinander in einer Vielschichtigkeit erlebte, wie es den Menschen selbst meist nicht klar war. 

Sie sah zuhauf die vielen unterbewußt gesendeten Signale und Botschaften der Menschen untereinander und nahm wahr, was die Menschen selbst oft nicht bemerkten, vielleicht auch nicht bemerken konnten, da man selbst oft wie hinter einem Schleier sitzt, in Bezug auf die Eigenwahrnehmung. 

Im Laufe der Jahrzehnte war sie zu einer guten Beobachterin herangereift und wusste deshalb inzwischen meist schnell um die unterbewussten Sehnsüchte und Wünsche der Menschen, ebenso wie sie unterschwellige Emotionen wie Neid, Hass, Wut, Agression, Trauer, Enttäuschung, Verlangen oder auch Freude oder Glück sehr schnell und sehr sicher wahr nahm. 

Die Gefühle strömte den Menschen manchmal nur so aus den Poren, dachte sie. Sie konnte es im übertragenen Sinn förmlich riechen und sie konnte es ihnen ansehen. Oft reichten ihr wenige Blicke oder wenige von ihnen gehörte Worte, um zu wissen "woran sie bei ihnen war". 

Diese Art der Wahrnehmung war eine zutiefst intuitive Art der Wahrnehmung. Es war oft, als habe sie einen intuitiven Zugang zu umfassendem Wissen. Und, so überlegte sie, war das wahrscheinlich auch genau so. 

Auf eine wunderbare Weise verband sich das Chaos an Eindrücken in einem unterbewußt existenten Bereich zu reinem Wissen. Diese Verbindung war nicht immer da, sie war oft auch nicht gleich abrufbar, vor allem nicht, wenn man sie für Erkenntnisse über sich selbst nutzen wollte, dachte sie lachend. Aber es gab sie und man konnte diese Fähigkeit trainieren, das war ihr aufgefallen. 

Je mehr sie sich mit ihrer Intuition beschäftigte und vor allem ihrer intuitiven Wahrnehmung Glauben schenkte, desto leichter, schneller und besser lief es damit. 

Eine derart intensive Art der Wahrnehmung hatte natürlich aber auch seine Schattenseiten. Die Hochempfindlichkeit führte nicht eben selten zur Überempfindlichkeit, die dann durch die Überreizung der Sinne in einer Überlastung des Körpers gipfelte.   

Das hatte sie früher immer nicht verstehen können, hatte sich mit anderen verglichen und gemessen ob sie in irgendwas "weniger" war. Weniger belastbar, weniger stabil und dergleichen. 

Negativorientiert und künstlich klein gehalten durch ihre Adoptivmutter suchte sie dann den Fehler bei sich. Sie war halt einfach zu empfindlich, zu weicheierig. Sie müsste sich einfach nur mehr Mühe geben, dann könne sie wie die anderen bestehen und alles (er-)tragen, körperlich wie seelisch betrachtet. 

Und was sie da vermeintlich so alles wahrgenomnen hatte, mei, das sei halt Quatsch und Unsinn gewesen, das habe sie sich eingebildet oder hineininterpretiert in die Situation, das hätte so garnicht stattgefunden und sei ein Gespinst ihrer überreizten Nerven, sie sei eben ein "labiler Typ Mensch", hieß es oft. Und sie mache sich ja sowieso auch immer viel zu viele Gedanken um alles, sie solle mal mehr abschalten, dann würde sie auch ruhiger werden.   

In ungefähr 80-90% der Fälle bestätigte die spätere Entwicklung der Dinge ihre Wahrnehmung. Das war natürlich der Kollege Zufall, hieß es dann. Ja, es war wirklich oft zum Mäuse melken, dachte sie leicht frustriert. Manchmal dachte sie, das sie verdammt war, soviel wahrzunehmen. Das dachte sie insbesondere bei allen traurigen und verstörenden Erlebnissen, wenn die Wellen der Emotionen über sie hinwegstürmten und drohten, sie wieder mal von den Füßen zu reissen und in einem gigantischen Sogeffekt mit sich zu zerren, das sie innerlich nur so taumelte, als sei sie unversehens in einen reissenden Sturzbach geraten. 

Aber dann dachte sie an die vielen schönen Momente der überbordenden Freude, die ihr diese Sinnes- und Seelenintensität eben auch bescherte und schnell besann sie sich, das es eine Gabe war, ein Talent, ein Geschenk des Lebens an sie, eine spezielle Ausrüstung und Befähigung durch die Natur war.  Und in solchen Momenten, wenn diese Sichtweise überwog, war sie ein sehr glücklicher Mensch und erfüllt von leuchtender  Freude. 

Es kam eben auf die Sichtweise an, resümierte sie für sich und das Glas sollte ab dieser Erkenntnis für sie immer halb voll sein. Denn nun wusste sie, was das war, diese HS, das sie schlicht die Bezeichnung für das verborgene Talent war, das sie immer schon in sich gespürt hatte und das es andere Menschen wie sie gab und das es nichts zu sagen hatte, das der überwiegende Teil der Menschen sie früher nicht verstanden hatte und oft auch nicht verstehen wollte oder konnte, weil sie abtaten, was ihnen anders und skurril war, vielleicht auch Angst machte.  

Sie wußten es nicht besser. In ihrer Welt erlebten sie anders, reduzierter als sie. Der überwiegende große Teil der Menschen (circa 80-85%) verfügte über Filter, die sie nicht hatte. 

Und so war sie nach ihrer Entdeckung, das es sowas wie eine Hochsensibilität oder/und Hochsensitivität gibt, froh ihrem Anderssein einen Namen und damit auch eine Erklärung und Einordnung geben zu können. 

Erleichtert schaltete das überstimulierte Gehirn langsam aus dem Turbogang zurück in den Normalmodus des dahinplätschernden Alltages. 

Es war ihr gelungen zu erkennen und zu verstehen und das brachte immer auch ein Gefühl der Erleichterung, ja sogar der Befreiung mit sich. Nun, da diese Empfindungen eingetreten waren, weil es ihr gelungen war, das Thema für sich betrachtet am Schlafittchen zu packen, konnte sie erschöpft und müde schlafen gehen. Und Morgen war ein neuer Tag. 


Pat - 20.08.2015 Part I
         31.10.2016 Part II - publiziert 

Tags: Kurztext, Kurzgeschichte, HSP, HS, GedankenWelt, Sie

Samstag, 29. Oktober 2016

Das Leben ist schön! [Kurztext]


Das Leben ist schön!


[• Licht •]



Es gibt Menschen die mir sehr wichtig geworden sind, denn obwohl wir uns noch nie von Angesicht zu Angesicht sahen, begegnen und bewegen sich unsere Seelen. 

Sie sind meine Lehrer, in gewissen Dingen, auf dem Pfad ins Licht. 

Und sie sind mir Freunde geworden, Herzensmenschen. 

Sie sind mir lehrende Freunde und freundliche Lehrer und wundervolle Menschen, die mich ein Stück meines Weges begleiten, mir zu erkennen und verstehen helfen und ihr Licht auf mich scheinen lassen. 

Das ist etwas ganz wunderbares! 

Lange habe ich es nicht für möglich gehalten, dass ich wieder Menschen finden würde (oder sie mich), die mein Innerstes verstehen. 

Das gelang bisher erfahrungsgemäß nur sehr wenigen Menschen. Es ist nicht so, das ich keine Beziehung zu Menschen hätte, aber das wirklich jemand mein Innerstes berührt (und vor allem auch versteht) und ich mit ihm/ihr auch über spirituelle Dinge und innere Werte sprechen kann, nahezu frei von gedanklichen Grenzen oder Beurteilungen, das kommt äußerst selten vor. 

Sollte ich eine Zahl nennen, wäre es eine kleine Anzahl derart besonderer Menschen in meinem bisherigen Leben. Deshalb bin ich sehr glücklich das ich dies erleben und auf sie treffen durfte und begleite sie mit Freude ein Stück auf ihrem Weg, so wie sie mich auf meinem Weg, bis uns der Wind des Schicksals [Karmas] eines Tages wieder auseinander weht. 

Roland hätte es "das Rad des Ka" genannt, in "Der dunkle Turm", und davon gesprochen, das es sich drehe, das Rad des Ka, unablässig und oft ohne das wir es bemerken würden. Jaja, der schlaue Roland. 

Mir jedenfalls spülte dieses Rad besondere Menschen zu und ich sage meinen Dank. Auch weil mir damit die Chance gegeben wurde, ein wenig von dem, was in mir steckt an Seele, Herz und Verstand ins Außen zu geben. Auf das Licht und Liebe sich unendlich verschenken mögen.

Geben und Nehmen friedlich vereint. Eine duale Beziehung, die aus beidem besteht und somit nicht einseitig ist. Das gefällt mir. 

Das Leben ist schön! 

- Ende -

Pat - 19.04.2016 geschrieben 
          18:41h
          29.10.2016 publiziert 

Tags: Kurztext, Gedanken, Dankbarkeit, Freude, Licht, Menschen, GedankenWelt 


Zu diesem Text:

Ich wollte meinen Dank und meine Freude in Worte fassen und auf die Reise schicken. Und also tat ich es.


Warum nur? [Kurztext]


Warum nur? 

[Eine kleine Geschichte aus meiner Gedankenwelt]


Das erste Hemd und das letzte Hemd, sie haben keine Taschen. 

Heißt es. 

Ich sage: 

Genau genommen trägst oder besitzt Du bei der Geburt nicht mal ein Hemd, Du bist unbekleidet, was in der Natur der Sache liegt. Und nach dem Tode wird Dir ein Hemd angezogen, das sogenannte Totenhemd. 

Heißt es. 

Doch mit ihm kannst Du nichts materielles in die Jenseitswelt hinübertragen. Und dennoch ist da diese kollektive Gier im Menschen, nach immer nur noch mehr Besitz. 

Warum nur? 


Pat - 19.03.2016 geschrieben 
         10:14h 
         29.10.2016 publiziert 

Tags: Kurztext, Gedanken, nachgereicht, GedankenWelt

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Zu diesem Text:

Er ist bewußt in der reinen Fragestellung gehalten und ich unternehme bewußt nicht den Versuch m/einer Antwort darauf, sondern möchte diesen Teil als Raum für individuelle Gedanken und Überlegungen offen lassen. 

Sichtweisen [Kurztext]


Sichtweisen

[Eine kleine Geschichte aus meiner Welt] 

Wenn die eigene Innen(an)sicht mal die Gelegenheit erhält sich mit der Außen(an)sicht zu unterhalten, ist das oft eine lustige Situation. Die Außensicht, also zu erkennen, wie man selbst auf andere Menschen "da draußen" wirkt und welchen Eindruck man in etwa hinterlässt, ist eine unzuverlässige Weggenossin. 

Sie taucht nur auf, wenn es ihr in den Kram passt und oft kommt sie einfach garnicht zum plaudern mit der Innenansicht vorbei, trotz Einladung. Die Innensicht, wie ihr euch denken könnt, ist in diesem Beispiel die innere Sicht auf sich selbst. 

Die Innensicht "weiß" immer recht genau, wie man selbst ist und warum man so ist. Zumindest denkt sie das. Sie sieht vermeintlich alles klar vor sich und wirkt dennoch manchmal auch etwas nerdig, ich-bezogen und verschroben. 

Derlei denke ich, während ich an die Außensicht denke, diese luftige Gesellin aus dem Nebelland der [Fremd]Eigenwahrnehmung, die manchmal unnötig und teils gar gefährlich schweigsam ist. (Oder vielleicht auch blind?) 

Treffen die beiden dann also tatsächlich mal zu-fällig zusammen, wird es spannend für die Innensicht, denn über die Erfahrungen der Außensicht erfährt sie, das sie möglicherweise völlig anders oder gar gegenteilig wahrgenommen wurde, als sie dachte. 

Gelegentlich kommt es dabei zu lustigen oder aber auch peinlichen Situationen im eigenen inneren Diskurs. Alsbald diskutieren beide Anteile das für & wider der eigenen Wahrnehmungen und einigen sich dann meist irgendwann darauf, sich weiterhin gegenseitig wahrnehmen und respektieren zu wollen und sich aus dem daraus erwachsenden Resultat jeweils (weiter-)entwickeln zu wollen. 

Das Ergebnis dieser Überlegungen wiederum bringt das "Ich" (das alle Anteile repräsentiert) dann später aus dem Inneren auf den Weg nach Draußen, durch das eigene Handeln und Tun, in die Umwelt. 

Wenn man bedenkt, wieviel Köche es bei diesem Brei gibt, wundert einen vieles nicht mehr. Nicht die ab und an auftretenden "Übersetzungsfehler" der jeweiligen Anteile untereinander und es wundert einen auch nicht mehr, das man manchmal auch deshalb möglicherweise sehr merkwürdig auf seine Mitmenschen wirkt(e).

Wichtig jedoch bei allen Sichtweisen bleibt, zu versuchen die eigene Sichtweite großzügig zu fassen. 

Denn bei Enge geht sie ein, die Weise wie die Weite, in der Sicht. 

(Amen *lacht*) 


Pat - 06.03.2016 geschrieben 
         02:46h
         29.10.2016 publiziert 

Tags: Gedanken, Kurztext, meditativesSchreiben, Sichtweisen, Wahrnehmung, nachgereicht, GedankenWelt 

Ein Leben [Gedicht]



Ein Leben

Ein Leben will ausgekostet werden, 
bis zur letzten bittersüßen Neige, 
Atemzug um Atemzug. 

Liebe, lebe, heile, 
bevor du diese Welt 
verlassen musst! 


Pat - 28.10.2016 

Tags: Gedicht, Leben, Liebe, heilen, Heilung 

Freitag, 28. Oktober 2016

Der Wanderer [Gedicht]

Der Wanderer

Er war weit gewandert
hatte viel gesehen
und manches gelernt.
Nun wollte er
heimwärtsgehen. 

Es war Zeit! 


Pat - 15.10.2016
          18:47h

Tags: Gedicht, Wanderer 

Donnerstag, 27. Oktober 2016

Glasscherben [Kurztext]




Glasscherben 

Überall Glasscherben. 

Glasscherben in der Seele, spürbar als feine Splitter, die reibend schmerzen. 

Glasscherben im Kopf, die scharf und tausendfach Gedanken zerschneiden. 

Glasscherben im Körper, als ein Schmerzen und ein Zittern, 
das vielfach durch Fleisch schneidet. 

Überall Glasscherben. 

Und doch existiert ein Bereich, dem die Scherben scheinbar nichts anhaben können. Er bleibt der Scherben scharfer Schnitte unberührt und bietet der Seele einen Ruheort. 

Mittenmang all dem Unwohlsein erscheint aus dem Nichts die Botschaft, das man ihm entkommen kann, diesem Glasscherbenleid.

Sie sagt, das man nichts auf die Scherben geben solle. 

Das man auf jede einzelne provokativ ein Lächeln malen könne. 

Und sie sagt, das man danach wieder zur Tagesordnung zurückkehren und die Scherben Scherben lassen sein könne. 

Ich möchte, nein, WERDE ihr glauben.



Pat - 09.06.2016 geschrieben
         19:31h 
          02.11.2016 publiziert 

Tags: Glasscherben, Gedicht, nachgereicht, Depression, Leben mit der Depression 



Samstag, 15. Oktober 2016

Im Dunkel trieb die Nacht [Gedicht]




Im Dunkel trieb die Nacht


Im Dunkel trieb die Nacht
ein Mond hielt einsam Wacht
wie war mir weit
wie war mir fern

vom Antlitz des Himmels
leuchteten funkelnd die Stern
die Welt erschien so weit
die Welt erschien so rund

so wunderbar 
im Erdengrund
so riesig groß
so ungewiss ihr Los

das Ich darin 
erschien mir klein
es ist nur ein Teil 
vom ganzen Sein

und wird dem Selbst 
nur schwer gerecht 
doch denkt nicht 
er sei schlecht

der Mensch

denn das ist er nicht
doch oft gequält
weil er nicht weiß
wie man sichs Rechte wählt

so treibt er suchend 
durch die Nacht
und ein Mond 
hält drüber Wacht

die Welt ist rund
die Welt ist weit

und die Zeit
war Ewigkeit.


Pat - 14.10.2016
          20:33h 

Tags: Gedicht, Dunkel, Nacht, Mond, Momentaufnahme

Freitag, 14. Oktober 2016

Wasserperlen [Gedicht]



Wasserperlen klein
hingen am
Gespinst fein 

flüssig auf fest
schwer auf leicht

im Moment
zur Gänze 
vereint 


Pat - 11.10.2016
          12:26h 

Tags: Gedicht, Moment, Momentaufnahme, Wasserperlen, nachgereicht


Donnerstag, 13. Oktober 2016

Ein Lauschen im Oktober [Gedicht]




Ein Lauschen im Oktober 

[eine Momentaufnahme]


raschelnde Blätter
rauschen im Herbstwind

Möwen schweben lautlos
im Gleitflug über Dächer 
in der Ferne tönt 
laut der Hafen

seine Betriebsamkeit weht 
als Geräuschwolke herüber
von ferne tuten Schiffshörner
Signalanlagen kreischen

ihre Warntöne

hallen aus der Ferne heran
dringen ein ins Ohr
und zerstieben dort
in lauten Farben

während wummernd
das arbeiten der Schiffsmotoren
als dunkelbrauner Schall 
auf das Ohr trifft

Das Herz schlägt unruhig
in der Brust
suchend und erfassend
kreist das Radar

aufmerksam
lauschend
auf die pulsierende Stille
glockengleich

In der Ferne zeugen
Kinderschreie von 
ihrer Existenz

nur was laut ist
wird gehört
leise Töne verhallen
ungehört

rauschende Blätter
singen im Wind 
fallen schwerelos
fliegen im Wind
schweben leicht 
schweben weit

Gedanken treiben
verbinden sich
schweben fort 
hinaus in das Grau des Tages

hinfort hinfort
an einen fernen
unbekannten Ort

um einzugehen ins Bunt


Pat - 13.10.2016
         15:57h

Tags: Gedicht, meditativesSchreiben, Herbst, Oktober, Moment, Momentaufnahme 

Montag, 10. Oktober 2016

Schlaflos [Gedicht]



Schlaflos

Ich liege schlaflos,
wieder mal schlaflos.

Lausche auf Autos,
wie sie rauschend 
am Fenster
vorbeisausen.

In ihnen sitzen:

eilende Sucher,
eifrige Wegfinder,
geschäftige Ruhelose.

Sie sind wie ich
und doch anders.

Das Tropfen 
des Wasserhahnes
dringt in meine Ohren.

Es wirkt aufdringlich laut,
in der nächtlichen Stille
des nahenden Morgens. 

Das rauschen der Autos 
verdichtet sich zu einer Wolke 
aus nervtötendem Lärm. 

Die Stadt,
sie erwacht.

Und

ich bin schlaflos,
die Augen brennen,

Körper und Geist 
sind müde und erschöpft.


Ich bin ruhelos

Ich bin

Ich


Schlaflos 
in irgendeiner 
dieser Städte 
dieser Welt.


Pat - 10.10.2016
          05:31h 
          24.11.2016 edit 


Tags: Gedicht, meditativesSchreiben, schlaflos