Eventuell ist es Zeit nach einer längeren Pause wieder etwas zu bloggen.
Ich weiß nur noch nicht genau wo ich anfangen soll. Der rote Faden fehlt. Und ich weiß nicht ob ich mit den Schwächen des Editors zurechtkomme. Am Handy ist es sowieso immer schwierig.
Am Ipad würde es besser gehen, aber die einzige Blogger App ist eine ohne Anpassung an das Tablett Format. Dass ist nicht sehr bequem.
Ich habe dieses Blog jetzt seit einigen Jahren und es wurde auch so ein bisschen zu eine Art Fixpunkt in einer sich rasant verändernden Welt.
Draussen pustet ein erster Wintersturm geräuschvoll. Es ist Montag. Ich habe nicht viel geschlafen in den letzten Tagen. Momentan passiert auch einfach sehr viel.
Ich bin seit Oktober 22 in EU Rente, aber noch nicht nicht bei der GruSi angekommen. Ich erspare euch die Details. Seit September 22 leistet das Jobcenter nicht mehr für mich, bis auf die Miete. Seit Oktober nichts mehr. Null. Und das Knall auf Fall. Rente bewilligt? Ja tschau dann. Bitte gehen sie schnell und geräuschlos.
Die Tochter hat im Mai/Juni 22 nach 5 Jahren an der Abendschule ihr Abitur geschrieben. Seit Juni 22 ist sie in der Gastronomie tätig.
Ich bin seit 2020 offiziell Schwerbehindert. Grund: Dialysepflichtiges Nierenversagen.
GruSi Antrag auf Aufstockung (es geht um meine Teilmiete) wurde wie gesagt gestellt, es gab aber noch keine Bewilligung, auch, weil noch fehlende Papiere zusammengetragen werden. Ich bin froh über das bisschen EU Rente was ich inzwischen erhalte. Es sind nur 250€ aber man kann damit das Nötigste besorgen bis das Geld aus der Aufstockung da ist.
Seit 2020 mache ich Peritonealdialyse und es läuft okay, ist aber mit viel Aufwand und Arbeit verbunden. Plus Kontrolltermine alle 6 Wochen bei einem Nephrologen.
Jedoch, ich schweife ab.
Draussen ist es momentan nur leicht windig und die Strasse lärmt. Vögel singen gut gelaunt. Etwas zu gut gelaunt für Anfang November. Vor kurzem blühten auch die Tomaten nochmal, aber nur sehr kurz.
Erwähnte ich den Schlafmangel schon?
Ich häkele und stricke seit ungefähr Oktober 2021 wieder. Zur Entspannung, um mich auf einen kreativen Prozess zu fokussieren und um mich abzulenken wenn ich gestresst, gefrustet oder ähnliches bin. Stricken und allgemein Handarbeiten helfen dabei. Man ist beschäftigt, geerdet und sieht etwas wachsen. Kann individuell gestalten und aus der Kunst schöpfen. Farbe, Formen und Muster faszinieren auf ihre eigene Weise. Ich befasse mich mit Zopfmustern, Lochmustern, Flächenmustern, Jaquard und Lace Techniken. Ich habe mir Bücher besorgt in die ich meine Nase stecken kann. Die Bücher und die Wolle tun mir gut. Momentan werden hauptsächlich Socken gestrickt. Gern 6fädig oder 8faedig. Dicke Wolle ist angenehmer für die Augen.
In der Pipeline sind auch 2 Pullover, ein dritter ist geplant, aber es läuft momentan weniger gut weil ich unsicher bin, blinde Flecken habe und wenn es so ist fühle ich mich unwohl. Meistens pausiere ich dann bis ich es mir erneut zutraue.
Es darf so sein. Der letzte Pullover ist sehr sehr lange her. Wenn nötig stricke ich noch Monate Socken. Es geht um Wohlbefinden und Wohlfühlen mit dieser Tätigkeit und nicht primär um Ergebnisse. Wobei schöne Ergebnisse toll sind! Wenn man Glück hat und welche produzieren kann. Eine Garantie darauf gibt es tatsächlich ja nicht. ;-)
(Ja okay, schon etwas lustig, dass ich vergessen hatte, dass ich auch über den Browser gehen kann um einen Artikel zu schreiben.)
Ich hatte hier länger nicht geschrieben weil ich auf dem Blauen Vogel microblogging betrieben habe. Bis Ende Oktober 2022 und dann ging alles holterdipolter und ich schrieb nur noch eine Handvoll Tweets. Davon zwei mit meinem Mastodon Link.
Und inzwischen ist soviel auf dem Tisch, dass ich die Vogel App derzeit nicht gut ertrage. Zuviel schlechte und tendenziell aufgeladene Stimmung, Hass, Hetze, Rassismus, Vulgärpostings und dergleichen. Und Musk der den Laden binnen einer Woche gefühlt abreisst.
Er hat ganze Teams komplett entlassen, ua das Team für Menschenrechte, insgesamt 4 große und wichtige Bereiche. Die Art in der die Mitarbeitenden gekündigt wurden: schmutzig. Seine Fan people feiern ihn dafür und begreifen nicht, dass er den Ast absägt auf dem auch sie sitzen.
Die Promihaken kann sich jetzt jeder für 8€ kaufen. Verifiziert wird nicht mehr, was den Haken ab sofort quasi wertlos macht. Die Feilscherei mit Stephen King, sie war nicht schlau und abschreckend. Millionen konnten mitverfolgen wie zwei der reichsten Männer der Welt erst um 20€ und dann um 8€ „verhandelten“. Es war abstoßend.
Schon der Auftritt mit dem Waschbecken im Twitter HQ mit den Worten „let this sink in“ war unnötig provokant und doof. Auch unlustig einfach.
Ob sich der Algorithmus in den wenigen Tagen verändert hat lässt nicht feststellen, der Code ist nicht zugänglich, aber es machte den Eindruck dass mehr Tweets in der Timeline landen würden die man freiwillig ehr nicht oder weniger liest.
Und als es Beschwerden gab, als Musk ein „Newspaper“ zitierte das in den USA relativ verschrien ist für seine Fake News und Desinformationen löschte er den Post. Es ging um den Angriff auf Nancy Pelosis Ehemann. Musk unterstellte ihm ein schief gegangenes Sexworker Date. Kurz darauf mahnte Musk von jedem der ihn kritisiert 8€ an. Einige Accounts die ihn veräppelten oder ärgerten wurden gesperrt. Die große Neue Meinungsfreiheit unter Musk war keine. Wie wenig überraschend.
Und dann wurde klar, dass Tweeter die 8€ monatlich bezahlen eine höhere Gewichtung für ihre Tweets bekommen. Künftig gibt es dann 8€ Twitter und den Rest.
Das war der letzte Stein der buchstäblich das Fass für mich zum überlaufen brachte. Auf so einer Plattform möchte ich mich nicht weiter einbringen. Gar nicht mehr. Oder nur in sehr geringen Umfang und gezielt wie beim #Handarbeitsclub.
Und auch: meine Twitter Bubbles sind alle liebevoll handverlesen. Alle binnen ungefähr 13 Jahren eingesammelt. Darum ist es sehr schade, traurig einfach. Es war übrigens auch in einem November als ich mich damals erstmals dort anmeldete. Ich weiß nicht wie ich das finden soll. Warum der November immer wieder auftaucht.
Naja. Jetzt ist also viel Unruhe, Neuorientierung und Findung im Gange. Auch bei mir. Ich weiß auch gerade nicht wie es für mich weitergeht, außer, ich bin seit April bei Mastodon. Wirklich aktiv dort aber auch erst ungefähr eine Woche. Ich bin bereits angekommen im Großen und Ganzen, gefühlt. Derzeit strömen so viele Menschen zu Mastodon und ins Fediverse, gefühlt ist nun halb Twitter dort. Viele große Accounts, kleine, mittlere. Es ist eine soziale Wanderbewegung hin in ein dezentrales System.
Immer mehr erkennen dass die Vogel Plattform nicht in die Hände eines Superreichen gehört, sondern in die der Menschen die sie auch mit ihren Inhalten und ihrem Einsatz größer und globaler machten. Und diverser.
Wir wissen alle nicht wie das endet, aber das Schauspiel ist wie es ist definitiv kein schönes, sondern traurig mit anzusehen.
Und so schreibe ich diesen Blogpost mit ein wenig Ungewissheit wie es weitergeht.
Mit mir. Mit Twitter. Mit Mastodon. Mit SoMe und generell der Vernetzung.
Momentan fühlt es sich stark nach Veränderung an. Wie immer in ungewissen Zeiten.
Und Veränderung ist per se nichts schlechtes oder negatives. Manchmal braucht es das einfach. Um neue Möglichkeiten auszuloten, sich zu entwickeln, mit der Zeit zu gehen.
Pat - 07.11.2022
edit 10.11.2022