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Sonntag, 5. November 2017

Verlorenes [Bild/Text]

"The Crow and the sea of tears"

p/artworkx digital art
by Pat - 06.10.2017




Ich glaube viele Menschen verstehen nicht, 
daß man Verlorenes erst einmal beweinen 
und darum trauern muss, 
bevor man das Verlustgefühl gehen lassen 
und nach Vorne blicken kann. 



Pat - 16.06.2017

Tags; Leben mit der Depression, Trauma, Seele, Prozeß, 
Entwicklung, Heilung, Kindheit, Traumaüberwindung, 
Veränderung, verzeihen, Kurztext


Freitag, 25. November 2016

Und wieder mal: Veränderung [Kurzgeschichte]

[für Originalfoto hier klicken]



Und wieder mal: Veränderung 


[Veränderung und das erkennen des Geflechtes, auf der Reise aus der Dunkelheit der Depression ins Licht] 



Gellend zuckten die Schreie der Möwen über den pastellfarben blauen Novemberhimmel. Wolkenbänder zogen kaum merklich treibend in Bahnen dahin, ihrer Bestimmung entgegen. 

"Wo auch immer diese zu finden war..", dachte sie seufzend. 

Veränderung kommt nicht in einem großen Schritt, sondern in tausend kleinen Schritten, verteilt über die Zeit,

überlegte sie. 

Und irgendwann stand man dann da und blickte zurück und sah all die kleinen Veränderungen Step by Step, wie sie sich in einem großen Ganzen zusammenfügten. Und im Nachhinein ergab so vieles einen Sinn, aus der Distanz erklärten sich die vielen kleinen Begebenheiten und Entscheidungen. 

Die Veränderungen ballten sich geradezu zusammen, zu einem Ball der vielen kleinen Schritte, Erlebnisse und Lektionen [genauer: Informationen] des Lebens.

Und so hielt sie dann im Endeffekt jetzt, hier und heute eine Art Arbeitsversion dieses Balles in den seelischen oder geistigen Händen. Er war noch nicht vollkommen rund, dieser Ball, aber man konnte ihm seine Schönheit und sein verdichtetes Wissen schon ansehen. 

Sie hatte nicht gewußt, noch hatte sie geahnt, das diese Schönheit in ihr stecken könnte. Es war etwas Vollkommenes. Es war Wissen in seiner reinsten Form und es war eingebettet in bedingungslose Liebe.

Zu sich selbst und zum großen Ganzen. Sie wußte es nun wieder, sie hatte es vor einigen Monaten erkannt, sie hatte "es" wiedergefunden. Sie war seit diesem Tag wieder bewußt Teil des Geflechtes, das aus reiner Energie und unzähligen Lebensformen und Lebensarten bestand. Und alle waren sie miteinander im Geflecht verbunden.

Ewig in ihrer Unendlichkeit und ihrem Sein und stetig wechselnd in den verschiedenen Aggregatzuständen ihrer Existenz, wie sie es für sich nannte. 

Diese Art Schönheit lag in jedem einzelnen Wesen verborgen, sie ruhte dort, bis es bereit war, diese Verbindung [wieder] zu entdecken und bis man bereit war, sie [erneut] zu empfangen, in einem Akt von sich bewußt werden.

Es war eine Art Geschenk, dieses Bewußtsein. Und es verband alle bewußten Wesen miteinander, alles Sein. Es wurde einem zur Geburt in diese Existenz mitgegeben und dann, ja, was passierte dann eigentlich, überlegte sie.

Irgendwie schien es dann mit der Zeit zu verblassen und langsam in den Hintergrund des Daseins zu rutschen, als ob es in eine Nebelzone des Unterbewußten zurückgestoßen würde, dachte sie. 

Vielleicht wurde es auch zurück ins Grau des diffusen Inneren gesogen. Hm, sie war nicht sicher. 

Wurde es gestoßen oder wurde es gesogen?

Letztlich aber war das nicht wichtig. Es war eine unnötige Bewertung des Geschehens, eines Geschehens, das man unmöglich komplett bewußt erlebt haben konnte und deshalb spielte es keine Rolle, ob dieses Bewußtsein nun gesogen oder gestoßen würde. Das waren "zuviele [unnötige] Details", die sich von ihr sowieso nicht "mit Brief und Siegel" belegen lassen würden, dachte sie zerstreut. 

Aber "es", dieses Bewußtsein um die Verbindung zum großen Ganzen, das kam einem mit der Zeit abhanden, ja, das traf zu, fasste sie für sich zusammen.

Als kleines Kind wußte man es noch, da war die Welt noch voller Zauber und Magie. In jungen Jahren sah man sie noch, die Fabelwesen unterm Bett oder im Schrank in der Ecke. Manifestierte Ängste und eine weite Vorstellungskraft, die eine magische Verbindung ins Geflecht hatte.

Oder man hatte diesen "unsichtbaren Kumpel" zum spielen, der für eine gewisse Phase da war, der einen begleitete und der einen so gut kannte. Und wie, als könnten sie ihn nicht sehen, sahen sie ihn auch wirklich nicht. Aber man selbst wußte genau, das er existierte, man konnte ihn sehen und mit ihm sprechen und mit ihm spielen. Er war eine Art Verbindungsglied zum Geflecht. 

Ähnlich verhielt es sich mit dem Kontakt zu Tieren. Wenn die Verbindung aktiv war, fand der Kontakt auf einer intuitiven Ebene statt, erfüllt von einer Leichtigkeit und einer gewissen Unkompliziertheit im Umgang mit dem Tier. 

Manche nannten diese Menschen, die diesen intuitiven Draht zu Tieren hatten, in Ermangelung umfassenden Verstehens "Tierflüsterer". 

Obwohl der Mensch nur seine menschliche Sprache und ein überschaubares Arsenal an Lauten hatte und Tiere die menschliche Sprache doch eigentlich nicht verstehen konnten, wie allgemein angenommen wurde, gab es eine Verständigung, auf einer anderen Ebene. 

Es war eine tiefe Verbindung ins Tierreich, die sich manchmal ein Leben lang erhielt, wie als ein stiller Beweis für die Existenz einer übergeordneten und direkten Verbindung von Wesen untereinander, die man als junger Mensch noch quasi direkt erleben durfte. 

Und dann irgendwann, irgendwie endete es. Sie war nicht sicher warum es endete. Vielleicht endete es, weil ihre Wahrnehmung sich änderte, vielfach korrigiert und konditioniert von den anderen und besonders von den Erwachsenen. 

Und was die sagten, war klar: Dinge, die man nicht sieht, die gibt es nicht.

Obwohl ihnen inzwischen mithilfe der Wissenschaften schon unzählige Male das Gegenteil bewiesen worden war, war dies immer noch die grundsätzliche Einstellung der meisten Erwachsenen, sagte ihr die gemachte Erfahrung.

Das man zum Beispiel elektrischen Strom oder Gas nicht sehen konnte und beide trotzdem in der ihnen eigenen Struktur existierten, ja, das war halt etwas anderes, hieß es dann, wenn sie auf derlei Ungereimtheiten in ihrer Haltung hinwies. 

Das sind nur die Hirngespinste deiner "überreizten Nerven", das wurde ihr dann oft genug suggeriert. Und doch wußte sie es besser. Es hatte diese Verbindung des großen Ganzen zu ihrem tiefsten Inneren gegeben und sie war real und echt gewesen. 

Aber über die Zeit verblasste diese Verbindung zum Geflecht zu einer Erinnerung und diese wurde mit den Jahren und Jahrzehnten immer unzugänglicher und verschwamm schließlich mit der Zeit zu einer bloßen Frage, ob es diese Verbindung denn je tatsächlich gegeben habe. 

Es gab eine Zeit in ihrem Leben, in der sie sich selbst nicht mehr sicher war und sich sagte, das sie all das wahrscheinlich nur geträumt hatte. 

Knisternd und knackend fiel nun ein eisiger Schneeregen auf die kalten Blätter, die unter der Linde am Boden lagen, während sie sich auf dem Balkon ein kleine Auszeit vom Drinnen gönnte. 

Ein fabelhaftes Geräusch war das! Es entzückte sie in seiner Leichtigkeit und mit dem Geräusch des raschelnden Knacken, das anscheinend die vielfach landenden Eiskristalle auf dem gefrorenen Blätteruntergrund verursachten. 

Sie kam gerne hier hinaus, neuerdings wieder.

Schaudernd erinnerte sie sich an früher, wie es gewesen war, in ihrer dunklen Phase der allumfassenden Depression, in der sie sich vor dem Leben "da Draussen" versteckt hatte und kaum das Sonnenlicht sah.

Eine lange Phase des Getrenntseins, eine Zeit der Abkehr vom Leben und den Lebenden, ein Rückzug vom Draussen. 

Ein Rückzug, der notwendig gewesen war, verursacht durch den inneren Schmerz und durch die innere Leere. 

Verursacht auch von dem scheinbar endlosen Gefühl einer lähmenden Schwere, die sie damals ergriffen hatte und die begleitet wurde von einer unfassbaren Müdigkeit, die die ehedem mühsam struktrurierte Zeit aufweichte, zerbröselte und zu bedeutungslosem Staub zermahlte. 

Sie hatte nicht damit gerechnet, das sie diese Jahre heil überstehen würde. Sie konnte auch nicht damit rechnen, das sie diese Zeit der Kämpfe mit mächtigen inneren Dämonen überleben würde.

Damals war sie über jeden einzelnen Tag "froh", den sie überlebte. Falls sie überhaupt gerade in der Lage war, einzelne Tage im Empfinden klar voneinander zu trennen und zu unterscheiden und sowas wie Freude zu empfinden. Oft war sie nämlich auch garnicht froh zu leben, weil das bedeutete all das noch länger zu er-tragen.  

Manchmal waren es einfach nur zusammengeklumpte Ballen von Zeit, von Tagen, von Wochen oder gar von Monaten, die sich erst durch den Wechsel in eine andere Phase voneinander unterscheiden ließen. Und selbst diese Abstufung zu machen, fiel oft genug schwer oder war gefühlt nicht leistbar.

Oft war sie einfach froh oder sie wunderte sich auch manchmal, das sie es überhaupt schaffte, zu überleben. Denn in manchen Phasen kostete allein das überleben sie eine unfassbar große Menge an Energie und es schien unfassbar schwer zu sein, diesen Zustand auch nur einen Tag länger zu ertragen. 

Das kostete Energie, die sie gefühlt längst nicht mehr hatte und sie ächzte oft unter der Vorstellung, bald einfach zusammenzuklappen, weil sie leergebrannt war.

Schwach, am Ende ihrer Kräfte, am Ende ihrer Zuversicht und am Ende ihres Vertrauens in das Leben und in den vermeintlichen Sinn des Lebens, der damals nur ein inhaltsloser leerer Begriff für sie war. 

Inzwischen war es ihr zu kalt geworden, draussen auf dem Balkon. Die Luft war passend zur Jahreszeit wunderbar frisch und vorwinterlich klar und angehm zu atmen, aber die frierigen Finger waren schon etwas hinderlich beim tippen, dachte sie amüsiert. 

Nun gut, warum nicht, es war inzwischen sowieso dunkel geworden um sie herum, nur der leuchtende Bildschirm ihres Handies leuchtete weißlich in der Dunkelheit und beleuchtete dabei den unteren Teils ihres Gesichtes, während sie emsig in die Tasten haute, um ihre Gedanken niederzuschreiben. Das sah bestimmt creepy aus, dachte sie lachend. 

Es war an der Zeit hineinzugehen, ins Warme und zurück auf die große, zwar alte, aber auch gemütliche Ledercouch im Wohnzimmer. 

Sie war eine von denen, die man aufgegeben hatte, setzte sie dort ihre zuvor begonnenen Überlegungen fort. Man hatte sie irgendwann aufgegeben und zurückgelassen, dort in ihrer kleinen Nische, irgendwo am Rand der Gesellschaft, versteckt im Nirvana der vielzähligen anderen, die wie sie nicht länger funktionierten.

Ihr war das recht gewesen, oft sogar auch lieber gewesen, denn man ließ sie meistens in Ruhe. Man ließ ihr die Ruhe in Ruhe zu sterben, dachte sie. 

Viele hatten sie aufgegeben, sie rechneten längst nicht mehr damit, das ihr Leben wieder in "normale Bahnen" zurückkehren würde oder das sie es überhaupt überleben würde, dieses Leben. 

Immer wieder von schweren Erkrankungen gezeichnet, körperlich wie psychisch, und durchgerüttelt und durchgeschüttelt von den Unwägbarkeiten ihres Lebens, war das über eine lange Zeit eine durchaus plausible Einschätzung ihrer Lage gewesen, die sie durchaus, und zwar in der überwiegenden Zeit, teilte. Ihre Lage war verdammt mies damals. 

Und dennoch hatte sie irgendwie trotzdem nie komplett aufgegeben und immer wieder gekämpft und sich immer wieder gerieben, an offiziellen Stellen wie zum Beispiel Behörden oder Gerichten oder dem Energieversorger, dem Vermieter, der Bank und an ihrem Leben und an sich selbst und an der Vergangenheit, denn sie wollte und konnte nie ganz aufgeben.

In ihren schlimmsten Zeiten hielt sie sich an etwas unverrückbarem fest, an dem Gedanken, das all das einen Sinn haben mußte! [Und sollte!]
Und sie dachte an ihre Kinder, daran das sie gebraucht wurde. 

Sie spürte, das dieses Dunkel und die Qualen, verursacht durch die Vielfachtraumatisierungen und die unzähligen Gewalterfahrungen nicht alles waren, da war noch mehr. Irgendwie wußte sie das. Sie hatte scheinbar doch noch den Hauch einer Ahnung, ihre Intuition war wohl doch nicht tot und sie spürte das da noch eine Kraft war, ein Rest Mü an Kraft, scheinbar reserviert für besondere Notsituationen.

Und so, sann sie nach, hatte es  irgendwann klammheimlich angefangen, sich in ihr zu verändern. Es war als ob sie zunehmend eine Art Bewußtsein für dieses Hamsterrad und seine Aufarbeitung entwickeln würde.

Das ging mit ihrer Entscheidung zusammen, einen neuen Blog zu starten. Sich noch einmal hinzusetzen und ihr Leben via Blog aufzuschreiben und dadurch auch erneut aufzuarbeiten. Und ab da ging es eigentlich nur noch Schritt um Schritt weiter. Manchmal sogar im Laufschritt, so das sie Mühe hatte, ihrer eigenen Entwicklung hinterher zu kommen, dachte sie, sich erinnernd. 

Ja, manchmal war das echt fett! Phasen, in denen neue Erkenntnisse geradezu über sie herfielen, so viele an der Zahl, so viele Einsichten, wo es früher so lange keine Antworten gegeben hatte und nun schienen sie geradezu "vom Himmel zu regnen", dachte sie, amüsiert durch den metaphorischen Begriff, der ihr spontan in den Sinn kam. 

In der einen Phase war sie so gesättigt gewesen mit Input, das sie förmlich den Eindruck hatte überladen zu werden, spräche sie auch nur noch ein einziges Wort.

Gespräche waren ihr zu dieser Zeit ehr ein Graus. Sie wollte nicht sprechen, sie hatte nichts zu sagen, nichts mitzuteilen, sie war bis zum Bersten voll mit Information und Erleben und das wollte erst einmal zu einem intuitiven Wissen verarbeitet und verwoben werden. Es wollte Teil dieses "Balles" werden. In der Stille und in der Ruhe, im Zurückgezogensein, abseits der überaus lebendigen, schnelllebigen und reizintensiven Welt. 

Und zwischen diesen beiden Phasen des Sprechens und des Schweigens, waren noch die Zustände des Chaos, des Nichtlängerwissens, der Neuordnung und der Veränderung der eigenen Sprache hin zu einem bewußten und achtsamen Kontakt mit sich selbst und mit ihrer Umwelt. 

Oho, es war einiges los in dieser Zeit, dachte sie schmunzelnd. Begonnen, wieder neu begonnen, hatte es mit diesem Blog im August letzten Jahres. 

Und nun, etwas mehr als ein Jahr später, war etwas wunderbares eingetreten, mit dem sie schon nicht mehr gerechnet hatte.

Das sie es schaffen würde, endlich ihren Frieden zu machen und abzuschließen mit der Vergangenheit. Etwas anders, als immer gedacht, denn es würde keine dramatische Auf- oder Abrechnung mehr zwischen den Beteiligten geben, aber es würde nun bald enden. 

Sie war im Begriff zurück von der Vergangenheit in das Hier und in das Heute zu wechseln. Denn jetzt, das konnte sie zweifelsfrei sagen, hatte sie wieder ein Heute! 

Vielleicht lag der Schlüssel auch darin, Veränderung annehmen zu können, bereit für sie zu sein oder sich bewußt für Veränderung zu entscheiden, sie aus dem tiefsten Inneren zu wollen und auch wollen zu können, in dem man berücksichtigte ob man über die inneren wie auch äußerlichen Ressourcen verfügte, die man für die Veränderung brauchte, überlegte sie.



Veränderung bedingte Entwicklung und Entwicklung war ein steter Prozess, der jedoch oft nicht im Vordergrund ablief, sondern sehr viel tiefschichtiger, verborgen im Inneren. Manchmal war die Veränderung direkt spürbar. So, wie heute wieder. Sie liebte diese Tage, wenn Dinge sich offensichtlich fügten und zusammenfanden. 

Ich verändere mich, also bin ich, dachte sie grinsend und packte das Handy weg. Es war Zeit, sich auszuruhen. Und morgen war ein neuer Tag. 


- Ende -


Pat - 15.11.2016
          12:14h
          23.11.2016 edit 


Tags: Veränderung, Depression, Rückschau, Kurzgeschichte, Geschichte, IchunddieDepression, Leben, Liebe, Verbindung, Jetzt, Hier, Sie 



Diese Kurzgeschichte gehört zur Text-Reihe:




Zu diesem Text:

Dieser Text wurde in Form einer experimentellen Kurzgeschichte um eine Art Alter Ego von mir geschrieben. Ihr Name ist mir noch nicht bekannt, daher tritt sie schlicht als "sie" in Erscheinung.

Der Text basiert überwiegend auf erlebten und zum Teil auf fiktiven Inhalten und Angaben, um mir dergestalt ein empfundenes Mehr an schriftstellerischen Freiheiten zu ermöglichen. 

Der Text gehört dennoch als eine Art Update zu diesem Text:

"Die Veränderung kommt" vom 21.08.2015 


Freitag, 13. Mai 2016

Levia, Me und alte Ängste


(flatternde Seele)

Levia, Me und alte Ängste 


"Schhhh, hab' keine Angst wenn es dich zwickt oder zwackt. Das ist nur dein Körper. Der, den du fast ein Leben lang nicht spüren konntest. Der, zu dem du irgendwann die Verbindung verloren hast. Weil es dir unerträglich wurde ihn bewußt zu spüren und zu fühlen." 

Mit diesen Worten an mich selbst beginnt es und dann fließt es:

Wir wissen nun, das es Gründe für das NichtMehrSpürenWollen gab. Irgendetwas geschah damals, in vermutlich frühester Kindheit (wir vermuten innerhalb der ersten 1,5 - ? Jahre) und dann vergaßen wir, das wir einen Körper haben und suchten unser Heil im Geist und in der Seele, im Reich der Innerwelt und in unserer Phantasie. 

Das war unser Weg, zu überleben. Wir spalteten ihn ab, diesen Körper, um nicht mehr ohnmächtig fühlen zu müssen, was in ihm vorging. Wir hatten damals keine Kontrolle über unsere Situation, wir waren eine im Kleinkindkörper Gefangene, die hilflos und ohnmächtig gezwungen war, zu ertragen, was mit ihr geschah. 

Danach dann hatten wir diesen Körper einfach nicht mehr. Das Gehen funktionierte automatisch, alles andere in punkto Bewegung und Ernährung auch, irgendwie. Wir bewegten uns mit träumerischer Sicherheit und es wirkte, als seien wir uns dieses Körpers bewußt. 

Nein, das waren wir nicht. So ganz und garnicht. Aus unserer Sicht hatten wir keinen Körper. Rein logisch betrachtet wußten wir natürlich, das wir einen Körper hatten, aber wir konnten ihn nicht fühlen und wir mochten ihn nicht mehr wahrnehmen. Und so konnten wir ihn nicht angemessen schützen im Laufe der nächsten Jahrzehnte. Nicht vor Verletzung, Gewalt, Missbrauch oder Krankheit und Selbstzerstörung. Und wenn wir uns zu sehr mit dem Körper konfrontiert sahen, zu sehr mit der Nase darauf gestoßen wurden, das es ihn gibt.. dann sorgten wir in aller Regel dafür, das wir schnellstmöglich wieder wegkamen von diesem "Kontakt" und der Situation. Denn wir wollten nie wieder ohnmächtig sein und hilflos zusehen müssen, wie wir Schmerz, Leid, Ablehnung, Zurückweisung oder Ignoranz erfuhren und dem scheinbar nichts entgegenzusetzen hatten. *Und so wiederholten wir in Spiralform alte Muster der Vergangenheit, Zeiten um Zeiten lang, bis wir mehr und mehr mit der Nase darauf gestoßen wurden, das damit etwas nicht richtig sein konnte und ruderten, nicht darin zu versinken. 

Doch nun - ist heute. Ist nicht mehr damals, ist heute. Heute bin ich gewachsen, heute bin ich eine erwachsene und gestandene Frau von 52 Jahren. Eine, die auszog ins Unbekannte, die von der Vergangenheit in den Moment des Seins zurückkehrte, um rückschauend die kleine "Levia" von damals an die Hand zu nehmen, um sie nun endlich aus ihrem Schattenland zu befreien und um ihr liebevoll zu zeigen, das nun alles okay ist, so wie es jetzt ist. 

Sie soll nun keine Angst mehr haben müssen, denn es ist jemand da, jemand der sich gut um sie kümmert; es gibt jemanden der sie liebt und der begriffen hat, das "Frieden machen" nicht nur heißt, denen zu vergeben, die einen einst leiden machten, sondern das es darüber hinaus viel mehr darum geht, dieses einsame, tief verletzte und ohnmächtige kleine Mädchen von einst (ich nenne sie, wie gesagt, seit kurzem "Levia") liebevoll zu befreien aus den alten Erfahrungen, Ängsten und Erlebnissen und sie wieder ganz mit mir und meiner Seele zu vereinen. Auf das es uns stark mache und sie nicht mehr weinen muss. 

Folgende Zeilen schrieb ich, wohl für und über die kleine Levia, im Februar 2016: 


Zittern 

Wenn ein Zittern durch die Seele geht,
und etwas sich mit wimmern und klagen erhebt,
so möchte ich liebevoll sein,
es umarmen und für es scheinen.
Möchte den Schmerz und die Traurigkeit nehmen,
möchte helfen beim sehnen,
nach Liebe und Licht,
möchte ein Zeichen geben,
denn ich liebe - auch dich.
 




Und so ist Schmerz zu empfinden nichts weiter als eine körperliche Empfindung. Eine vor der man keine Angst mehr haben muss, eine Erfahrung, in die man nun hineinspüren darf, ohne in Panik zu verfallen. 

Wenn es hier oder da zwackt, dann sind es schlichtweg Signale des Körpers, Anzeichen das es hier oder da ein Problem gibt und das ich etwas dagegen unternehmen sollte. Und da wir nun gewachsen sind und ich inzwischen als Erwachsene voll handlungsfähig bin, ist das nichts, wovor ich mich (länger) fürchten müsste. Denn es gibt für alles eine Lösung und am Ende wird sowieso alles gut, denn:





- Ende -



Pat - 13.05.2016, 10:37h 


P.S.: Nach dem schreiben dieser Zeilen erfasst mich nun nach der ersten Erleichterung wieder eine latente Unruhe. Sollte ich es wirklich posten?? Diese stumme Frage taucht nun auf. 

"Ja, ich werde das posten! Es muss sein." antwortet es von tief drinnen. Nunja, okay, da ist er wieder, der gutbekannte alte Zwiespalt. ;-) 

Aber, so sage ich mir in diesem Moment auch: "Du musst das tun. Du musst diese Dinge einmal auf dem "Altar der Wahrheit" (deiner Wahrheit!) opfern um dich dann darüber erheben zu können und dich zu entfernen, diese alten Dinge loslassen zu können, um dich frei zu machen, um dadurch wiederum insgesamt eine 'höhere' (entferntere, breitere) Perspektive einnehmen zu können."

Und so spreche ich mir selbst Mut zu, um die Zeit des Korrekturlesens und "aufhübschens" (Links am PC hübsch verpacken/Tweets einbinden, ein passendes Bild finden) dieser kleinen Geschichte aus meinem Leben zu überstehen, bis es heißt:


"Wollen Sie jetzt veröffentlichen?"

"Ja."

wird die Antwort dann zweifellos lauten. 


Bis dahin atme ich etwas schwerer als sonst, aber hey, "wir" werden oder sind ja nun gute Freunde, mein Körper und ich. Mir schaffen das! ;-) 

Pat - 13.05.2016, 13:23h 



Pat - 13.05.2016, 17:48h (last edit)


P.P.S.: 

Mir wurde gerade noch etwas wichtiges klar: 

Mein überwiegendes Leben lang ging es irgendwie auch immer wieder darum, meine Grenzen auszutesten und/oder zu weiten. 

Heute geht es darum, meine körperlichen und psychischen Grenzen zu schützen und zu bewahren

denn:

SIE beschützen MICH! 


Pat - 14.05.2016, 0:54h (really last edit*)


Tags: #Seelenzustände,Geschichte, Körper, Levia, Schmerzen, Twitter, Gegenwart, Geist, Kindheit, Leben, Leid, Liebe, Veränderung, Entwicklung, Wahrnehmung

Mittwoch, 20. April 2016

Im Krankenhaus - Tag 7 (Entlassung)

Abschiedsblick
Blick zum Abschied 

Im Krankenhaus - Tag 7

(Entlassung) 


Heute ging dann alles recht schnell. In der Visite stellte sich gegen 11 Uhr heraus, das die Stationsärztin mich heute entlassen möchte und dies dann auch tat. Man habe mich nun erfolgreich auf Blutdruckmedikamente eingestellt, hieß es. 

Nun, noch vor zwei Tagen saß ich, nach besser werdenden Werten von um die 110/80 zuletzt, mit einem Wert von 190/80 auf dem Bett und bekam aufgrund dessen heute ein neues Medikament, von dem ich daher noch nichts in punkto Nebenwirkungen weiß und von den Medis der letzten Tage meinte, Nebenwirkungen festzustellen und diese teilweise auch den Krankenschwestern gegenüber artikulierte. Also erschreckte mich die kurzfristige hopplahopp Entlassung erstmal etwas und das artikulierte ich dann auch tapfer, obwohl es nicht einfach war für mich.  

In Bezug auf meine Nieren gibt es wohl unterschiedliche Auffassungen zwischen der Stationsärztin und der Oberärztin. Wohl auch darüber ob ein (seit gestern) erneut um 0,2 gestiegener Kreatininwert auf nun 2,1 als Verschlechterung zu werten sei oder ob es natürliche Schwankung sei (Auffassung der Stationsärztin). Das irritierte mich ebenfalls etwas. Außerdem hatte ich noch das Wort des Chefarztes im Ohr, der am Samstag sagte, das meine Nieren viel zu viel Eiweiß verlieren würden.  

Aussage der Oberärztin und des Chefarztes war, dass ich (Mitte Mai) zu einer Nierenbiopsie kommen solle, um die Ursache der Niereninsuffizienz in Erfahrung zu bringen und das mein Wert sich weiter verschlechtert habe, während die Stationsärztin der Auffassung war, das man keine Biopsie machen müsste, da es ein riskanter Eingriff sei, so wörtlich, bei dem ich meine Niere verlieren könne und es sowieso ein chronischer Schaden sei und der nun höhere Kreatininwert nur eine natürliche Schwankung sei. Als Grund der Schädigung sah sie den hohen Blutdruck. Belegen konnte sie das nicht und stellte somit in meiner Wahrnehmung ehr eine These auf, als das sie etwas fundiertes in der Hand gehabt hätte, das belegt, das es am Bluthochdruck liegt. Ebenso gut kann etwas anderes Auslöser des Nierenversagens sein, denke ich mir.   

Mit der Formulierung "Niere bei Biopsie verlieren" griff die Ärztin (nach meinem Empfinden) in der Argumentation ein einziges (und das in meinen Augen schlimmste anzunehmende) von vielen Risiken auf und stellte es somit nach meinem Empfinden erhöht dar und löste damit dann Ängste bei mir aus, von denen ich im Moment des Geschehens vermutlich irrtümlich annahm, das sie diese Ängste mehr oder weniger gezielt angetriggert hatte, weil sie die Diskussion um die Entlassung, die Blutdrucksituation (eingestellt oder nicht eingestellt) und um etwaige Nebenwirkungen der Medikamente mit mir beenden wollte. 

Für sie war ich intuitiv empfunden bereits Ex-Patientin und mein Bett neu zu vergeben und sie hatte keine Lust mehr auf Diskussionen mit mir. Möglicherweise täusche ich mich da (wie bereits erwähnt, aus der Sicht der Nachschau) aber auch, das sie meine Ängste bewußt benutzt hätte, dieser Eindruck kann durchaus an einer verzerrten Wahrnehmungsbrille (resultierend aus Erlebnissen im Säuglingsalter) liegen.

Aber, loshaben wollte sie mich, warum auch immer, das war für mich deutlich intuitiv zu spüren. Schon bei der Visite am Montag, vor zwei Tagen. Ich bin mir einigermaßen (sehr) sicher, das meine Intuition mich diesbezüglich nicht trügt.

Mich hat am meisten gestört, das sie umfänglich (soweit in der Kürze möglich) über meine Probleme wie schwere Depression, Angststörung und schwerer innerer Unruhe informiert war. Durch die Akte und durch ein persönliches Gespräch mit mir. Und mir dann dennoch etwas wie: "bei einer Biopsie können sie ihre Niere verlieren" um die Ohren haute. Als einziges gegen eine Biopsie vorgetragenes Argument.  

Gerüstet durch den gestrigen Blogeintrag "Im Krankenhaus - Tag 6 (Schweigen • Sprechen)" fand ich diesmal den Mut, die Dinge nicht wieder ungesagt zu lassen, die mich umtrieben und so gelang es mir in einem zweiten Anlauf mit der Stationsärztin über das zu reden, was mich störte. (Eine Premiere!)

Ich war dabei sehr aufgeregt und mein Herz raste, der Kopf verschwand in einer warmen Wolke aus rotem Puls (Herzrasen), aber ich schaffte es mein Anliegen zu vertreten ohne ihr gegenüber ausfallend zu werden. Meine heftige Unruhe konnte ich allerdings nicht verbergen. Diese legte sich aber zum Glück im Verlauf des Gespräches.  

Im weiteren Verlauf des Gespräches fragte sie mich (gefühlt ein wenig zickig) ob ich nur meine Meinung hätte loswerden wollen oder ob ich auch an einer Antwort interessiert sei. Ich signalisierte ihr ein: "Ja." 

So erläuterte sie mir dann, dass sie schlicht eine andere ärztliche Meinung als Ober- und Chefarzt vertrete und entschuldigte sich für ihr (so wörtlich) unsensibles/unempathisches Verhalten mir gegenüber und erklärte, das ihr dieses im Moment des Gespräches nicht bewußt gewesen sei. Aus dieser Sicht scheint also ehr eine Form mangelnder Achtsamkeit im Umgang mir mir als Patientin der Grund für den in mir schmerzhaft empfundenen *Hieb* gewesen zu sein und dieser war also mitnichten ein bewußter, absichtlicher Akt, sondern wohl ehr ein zufälliges kollidieren von zwei unterschiedlichen Lebenswelten, ihrer und meiner in einer situationsbedingten zufälligen Schnittmenge. (An dieser Stelle verbirgt sich ein deutlicher Hinweis an mich auf mein Problem, mich bewußt verletzt/angegriffen zu fühlen, ein altes Problem/Wahrnehmungsverzerrung). 

So trennten wir uns am Ende ausgesprochen und in einem neutralen Bereich. Sie wirkte ein wenig versöhnt und wieder entspannter, ich fühlte mich erleichtert und wahrgenommen und kurz darauf war ich dann auch schon auf dem Weg nachhause.  

Ich werde mir einen neuen Arzt suchen müssen, das ist jetzt überklar. 

Doch, so sehr ich früher an solchen Hürden scheiterte, kann ich heute (dieses Mal) vielleicht genug Energie aus dem *push* durch den Aufenthalt im Krankenhaus (Untersuchungen wurden gemacht, Dinge geklärt, meine Lage ist also nicht mehr so unangenehm diffus) ziehen und mich auf die Socken machen, einen guten Facharzt zu finden. Ich denke es sollte wohl ein Internist sein. Ich werde versuchen das in Angriff zu nehmen. 

Bis ich darin erfolgreich bin, muss der bisherige Hausarzt irgendwie reichen, für Blutdruckkontrollen, Blutwerte und Rezept. (Das macht mir natürlich keine guten Gefühle, ist aber nicht zu ändern.) Und ich muss künftig auch selbst kontrollieren. Ich brauche ein gutes (nicht teures) Blutdruckmessgerät. (Etwaige Tipps von Leser*innen aus eigener Erfahrung sind ausdrücklich willkommen!) 

Es ist viel in Bewegung gekommen, seit dem 13.04.2016, an dem ich mich endlich überwinden konnte zu handeln (aus der Vermeidung in die Aktion zu kommen) und trotz heftiger innerer Gegenwehr aufgrund akuter Beschwerden in die Notaufnahme fuhr. 

Das man es für mein Empfinden zu eilig hatte mich zu entlassen, darf oder kann ich wohl im System der heutigen Gesundheitsversorgung verorten. Darin zählt der Einzelne mit seinem individuellen Schicksal und tatsächlichem Bedarf nicht mehr so, wie es noch vor 10 oder 20 Jahren möglich war. In der heutigen Welt sind es nicht mehr "unsere" staatlichen Krankenhäuser, sondern Firmen, die Krankenhäuser für die Allgemeinheit betreiben, die Profit erwirtschaften sollen. Ein Hoch auf die Profitmaximierung im Gesundheitssektor! Nicht. 

Für mich bedeutet das in dieser Situation nichts anderes, als, das es nunmal ist wie es ist - und aus die Maus. 

Also habe ich binnen 60 Minuten nach der Ankündigung der Entlassung mein Mittagessen vertilgt, Schrank und Nachtschrank geräumt, mich von Klärchen (meiner Bettnachbarin) verabschiedet und ihr alles Gute gewünscht, dem netten Pfleger gedankt, sowie den Arztbrief und die Medikamente für morgen eingesackt - und Abgang. 

Wenn Entscheidungen erstmal getroffen wurden oder "gefallen sind" habe ich es in aller Regel eilig zur Tat zu schreiten. In solchen Situationen mag ich keine langen Abschiede. ;-) 

So bin ich inzwischen seit dem Nachmittag wieder daheim, wurde dort freudig begrüßt und bin inzwischen auch wieder angekommen. Als HSP (hochsensible/hochsensitive Person) brauche ich immer ein bischen, bis ich mich auf eine veränderte Situation eingerichtet habe. 

Mein Plan war, jeden Tag meines Aufenthaltes im Krankenhaus etwas dazu zu bloggen, für mich, für eine spätere Nachschau. 

Erfreulicherweise darf ich jetzt also feststellen, das mein Plan ausnahmslos gelungen ist, ohne einen einzigen Fehltag. Ergo war ich erfolgreich (schönes Gefühl) in der Planausführung und das wiederum bedeutet auch, dass dieser Eintrag wohl (bis auf die Nachschau) - für dieses Mal - der letzte Eintrag unter dem Hashtag "imKrankenhaus" ist. 

Ich bin also wieder vom täglichen bloggen frei und "erlöst", so wie der/die ein oder andere regelmäßige Leser*in es nun auch wieder ist. *lacht* 

Ab jetzt kann ich wieder spontan vor mich hin bloggen, wann immer mir danach ist, das hat durchaus auch seine Vorteile. Für beide Seiten - Schreibende wie (regelmäßig) Lesende. ;-)

Ich habe den Eindruck das mich das tägliche bloggen und der Krankenhausaufenthalt ein gutes Stück weiter gebracht haben, auf meinem Weg. 

Es hat sich schon jetzt viel gutes für mich daraus ergeben, an Erkenntnissen wie an guten Gesprächen, die wiederum oft zu Erkenntnissen führen und für die ich sehr dankbar bin, das sie mir zuteil wurden und es hoffentlich weiter werden. Die Gespräche wie auch die Erkenntnisse. Ich habe noch viel zu lernen auf dem Weg ins Licht, das ist mir bewußt. 

Abschließen möchte ich diesen Blogpost mit dem folgenden Zitat: 


Staune und Lausche

Das Aufkeimen und Erblühen von Verständnis, Liebe, und Weisheit geschieht von selbst, wenn ein Mensch forscht, neugierig ist, ergründet, schaut und horcht, ohne in Angst, Lust oder Schmerz hängen zu bleiben. Wenn die Ichbezogenheit ausgedient hat und verstummt ist, dann sind Himmel und Erde offen

(Toni Packer, The Work of this Moment, from The Buddha is Still Teaching, edited by Jack Kornfield, Shambala 2)

- Ende - 

Pat - 20.04.2016, 21:34h 
          edit 21.04.2016, 11:23h (ergänzt) 




Tags: imKrankenhaus, Entlassung, Ärzte, Blutdruck, Nieren, HSP, Wahrnehmung, Veränderung, sprechen

Freitag, 21. August 2015

Die Veränderung kommt

Veränderung liegt in der Luft. Ich kann das spüren und die Zeichen lesen. Ich kenne das schon. Erst tut sich lange scheinbar nichts und dann beginnt es. Ich habe mich verändert. Diese Frau, die sich nun anschickt sich auf die "letzten Meter" zu machen, also ICH (um es klar auszuprechen), habe mich verändert. 

Diese Frau ist mir irgendwie fremd. Sie denkt anders, sie fühlt anders. Sie ist anders. Ich will sie kennenlernen. Ich will verstehen wie sie tickt. Ich möchte mich mit ihr anfreunden. Und ich muss dafür eine neue Sprache entwickeln. Alte Denk- und Verhaltensmuster durchbrechen. Ich will jetzt achtsamer mit mir sein. Besonders seit ich weiß das ich eine HSP (hoch-sensible.Person) bin, steht das auf meiner Liste der guten Vorsätze. Das fängt bei der richtigen Sprache an. Weg vom negativen, hin zu einer ruhigen, klaren Sprache im inneren Dialog. Aufmerksamkeit ist vonnöten. Und dann geht's immer ein Schritt nach dem anderen. Das ist wie laufen lernen. Sich langsam steigern und dann läuft das. Oder so ;) Verfall jetzt bloß nicht in Hektik denke ich. Übernimm dich jetzt nicht, denke ich. Du hast genug Zeit das kontrolliert anzugehen, versuche ich mich zu beruhigen. Mich aber komplett neu kennenzulernen, puh, das ist ne dicke Aufgabe. Eine Herausforderung. Ich ahne das es Dinge an mir geben wird, Eigenheiten oder Macken, dir mir garnicht gefallen werden. Die Aussicht meinen Frieden machen zu müssen und mich so anzunehmen wie ich BIN macht mich etwas nervös. Jammere ich grad? Jetzt schon?? WTF

Schluß jetzt mit der Grübelei! Ab ins Bett ;)

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Pat - 21.08.2015, 05:52h

Depression, HSP, Veränderung, innererDialog, achtsameSprache