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Sonntag, 28. Februar 2016

Im Haus der unendlichen Türen [Kurzschichte]


im Haus der unendlichen Türen

[Eine kleine Geschichte]


Sie durchschritt das Haus der unendlichen Türen und Räume und wanderte durch endlose Flure und Jahrzehnte dauerte ihre Reise, gemessen an Erdenjahren.

Jede Tür hatte eine andere Farbe und Beschaffenheit und in jedem Raum fand sie etwas anderes vor, nichts war doppelt vorhanden. Kein Raum gleichte dem anderen und doch waren sich wiederum manche recht ähnlich. So wanderte sie zeitenlos und ungestört. 

Einige Räume schienen fast leer und ihr Inhalt verborgen zu sein; andere waren scheinbar voll und ließen sie Offensichtliches finden. Ein Raum war blitzsauber, ein anderer war staubig, einer einfarbig, wieder ein anderer war bunt und so setzte es sich unendlich fort. 

Sie wandelte im Gestern der Vergangenheit ebenso wie im Jetzt der Gegenwart. Und ja, bei einigen Türen ließ sich auch ein Blick auf das Morgen der Zukunft erhaschen. 

Und dann fand sie diese eine Tür. Diese, die zu dem Einen allumfassenden Raum führte, der unendlich und zeitlos ist und in dem Alles nichts ist und in dem Nichts alles ist. Und sie seufzte aus tiefstem Herzen auf. Sie war da. 


Pat - 22.02.2016, 23:55h 
(inspired by @gegburo) 

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Tags: meditativesSchreiben, Selbsterkenntnis, Geschichte, Kurzgeschichte, nachgereicht

Donnerstag, 25. Februar 2016

Wolken [Kurzgeschichte]



Wolken

 

(Goldenes Licht - eine kleine Geschichte)



Für einen Moment war das Licht golden in den letzten Wintersonnenstrahlen dieses Tages. Golden tauchte es einer Verheißung gleich alles in einen warmen leuchtenden Schein  und riesige Wolkengebirge aus allen Schattierungen zwischen leuchtend weiß und tiefgrau zogen über mir vorbei. Sie schwebten träge über den Horizont und zeitlos ihrem Bestimmungsort entgegen. Ach, wie gerne würde ich mit euch ziehen! Ihr seit frei zu gehen, wohin euch der Wind führt! Und was habt ihr wohl schon alles gesehen auf eurer Reise, ging es mir unwillkürlich durch den Kopf. Und wie mag es für euch wohl erscheinen: unser Land, unsere Erde, unsere Welt, über die ihr während eurer Reise hinwegzieht? Ihr seht alles, dachte ich, und wir Menschen müssen euch wie ein riesiger, wimmelnder, weltumspannender Ameisenhaufen vorkommen. Ihr seht das kleine Haus, da draußen irgendwo, wie es einsam und bescheiden an einem Felde steht; so wie ihr über Städte, Villen, Mietshäuser und über die riesigen glänzenden Fassaden der Bankentürme hinweg zieht. Ihres Zeichens Monumente der Menschheit, die protzig von des Menschen Reichtum und Besitz künden. Sowas wie irdischer Besitz gilt euch Wolken nichts und euch ists einerlei über was und wen ihr auf eurer Wanderung zieht. Ihr schwebt über Gebirge voller Wunder, über grüne lebendige Täler, über Flüsse, Wüsten und Meere und gleitet gleichmütig über das Antlitz geschändeter und durch den Menschen gequälter Natur hinweg, über tote und vergiftete Landstriche. Für euch ist das einerlei. Ihr werdet noch wandeln, wenn wir Menschen längst nicht mehr sind. Bestimmt lächelt ihr, während ihr über unsere menschgemachten Realitäten schwebt. Können Wolken lächeln? Ja, ich glaube dass sie das könn(t)en. Wäre ich eine Wolke, so würde ich wohl lächeln. Darüber, dass wir Menschen dazu neigen, unser Leben so furchtbar ernst zu nehmen und auch darüber, wie wir gefühlsgetrieben und verloren in Scheinsicherheiten all die Schönheit und Pracht um uns nicht mehr sehen und immer nur noch mehr besitzen wollen. Höher, weiter, schneller lautet die Devise, für die wir scheinbar bereit sind alles zu tun. Ach, wie traurig das für uns ist. Unermesslich ist der Verlust, den wir selbst kaum bemerken. Ohne es zu ahnen verlieren wir das Wertvollste: Unsere Einheit mit der Natur und allem uns Umgebenden, dem Lebenden an sich, allem Dagewesenen und allem Kommenden. Und so möchte ich an diesem Tag eine Wolke sein und mit ihnen gemeinsam den Himmel bereisen.


Pat - 24.02.2016, 17:52h

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Tags:  Achtsamkeit, Gedanken, Gesellschaft, Geschichte, Kurzgeschichte, meditativesSchreiben



Dienstag, 23. Februar 2016

Winternacht [Gedicht]

Winternacht

 

Winternacht 


Die Schritte knirschen auf harschigem Grund,
der Deckel einer Mülltonne glitzert zehntausendfach.

Am Himmel prangt das Sternenbild des Großen Wagen
und der fast volle Vollmond lacht.

Der Boden ist steif gefroren vom Frost und
die eisige Luft lässt mir den Atem gefrieren.

Ich stehe allein auf weiter Flur
und harre bewegt der Nacht.

Was hat sie mir wohl mitgebracht?
Ihr Atem indes ist zauberhaft.

Wie wohl ist mir diese Winternacht!


Pat - 19.01.2016, 01:46h

Tags: Gedicht, Wintergedicht, nachgereicht, Leben mit der Depression 

Samstag, 2. Januar 2016

An den inneren Frieden [nachgereicht]

An den inneren Frieden 

(alternativer Titel: wie ich auf meiner spirituellen Reise loszog, 
um Frieden zu machen und der Frieden zu mir kam)



Frieden

Ein gar zartes Pflänzchen bist du mir,
auf wundersame Weile grad entdeckt. 

An deinem Triebe sehe ich,
zwei erste, glänzend grüne, 
Blättlein steh'n. 
Innendrin, schmiegt sich eine 
zarte Knospe. 

So neu bist du, so zart und verletzlich.
Und doch so stark, das Erbe deiner Ahnen in dir zu tragen. 

Du wächst hier in einem gar dunklen Land, voller Gefahren. 
Und bist, obwohl noch jung, 
mir eine Lichtgestalt, 
wider die Schatten. 

Willkommen bist du mir,
ich begrüße dich ehrerbietig. 
Ein wertvoller Freund sollst du mir sein,
in meinem bescheidenen Haus. 

Es steht, so muss ich dir ehrlich sagen, 
leider nicht auf ganz sicherem Grunde.
Einst wohnte ich in einem anderen Haus.

Doch dann veränderte sich die Welt.
Und es ward finster und dunkel um mich herum, 
dann fand ich mich,
an diesem Ort wieder.

Fast hätt' ich's übersehen, 
so unaufdringlich war deine Erscheinung. 
Doch dann... ward mir Erinnerung zuteil,
und ich konnte dich erkennen. 

Nun bist angekommen, Du, bei mir. 
Und ich steh' nicht länger allein. 
Dein Wachsen werd ich sehen können 
so die Schatten mich lassen.  

Ich werde achtsam sein, mit unserem zarten Trieb, 
werde ihn zu schützen wissen gegen Gefährder und Gewalt.

Und dann • wachsen wir gemeinsam!




Pat - 27.10.2015, 12:11h 
(Original Niederschrift)

zuletzt bearbeitet 01.01.2016
(inspired by @gegburo) 

Tags: Frieden, Gedicht, nachgereicht